REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Hier könnt ihr euch über bekannte Bands, ihre neuen Alben, ihre Fehltritte ... auslassen

Moderator: Mazze

Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Flames Of Fire (S)
Genre: Hard Rock / Heavy / Power Metal
Label: Melodic Passion
Album Titel: Our Blessed Hope
Spielzeit: 43:15
VÖ: 01.12.2023

Flames Of Fire sind eine Art Super-Group in der schwedischen Metalszene. Alle Musiker haben sich dort schon einen Namen gemacht und schlossen sich 2021 zu Flames Of Fire zusammen, wobei sich einzelne Mitglieder bereits seit den 1980ern kennen. Geboten wird sogenannter White Metal. Jesus Christus spielt im Leben des Sängers und Gründungsmitglieds Christian Liljegren sowie der anderen in der Band eine große Rolle. In 2022 kam das Debüt auf den Markt. Anfang Dezember 2023 erscheint mit "Our Blessed Hope" nun Album Nr. 2.

Los geht es erst einmal mit einem passend "The Second Coming Of Jesus Christ" betitelten Intro. Schwerfällige Gitarren, Glockenklänge und Hörner leiten das Werk ein. Ab "This Is The One" gibt die Truppe aber richtig Gas. Die Gitarren heulen auf, schwere Breitwand-Riffs und ein präsentes, aber in den Hintergrund gemischtes Keyboard sorgen für Dampf auf dem Kessel. Um die Spannung etwas zu erhöhen, wird der Gesang anfangs kurz durch einen Vocoder verzerrt, erklingt dann aber klar und ist deutlich im Vordergrund zu hören, Die kraftvolle Stimme bewegt sich von der Tonlage her meist im normalen Bereich. Nur ab und zu gibt es einen Ausflug in höhere Gefilde.

Die Songs sind bis auf die Ballade "Rest In Me" im Breitwand-Sound-Stil gespielt und geben kaum Zeit zum Durchatmen. Aus den teils vertrackt klingenden Strophen schält sich der Gesang heraus, im Chorus häufig durch mehrere Stimmen verstärkt. Kleine Effekte wie orchestrale Choräle verdeutlichen, welche Stimmung den Titeln zugrunde liegt. Die zeigt sich auch in Song-Namen wie "Battlefield Of Souls" oder "The King Will Return".

Der Gesang von Lead-Sänger Christian Liljegrn klingt häufig klagend, was gut zu den Titeln passt. Diese sind teilweise durch abrupte Taktwechsel etwas zerfasert und bleiben leider kaum im Gehör hängen, so gut sie auch alle gespielt sind. Die Produktion hat den Gesang in den Vordergrund gestellt. Insbesondere die Drums hätte ich mir deutlicher gewünscht. Die einzige Ballade "Rest In Me" wird am Ende in der Landessprache erneut geboten. Dies halte ich für unnötig, und so eine richtig geile Metal-Ballade ist das Teil leider auch nicht.

Fazit:
So richtig überzeugt "Our Blessed Hope" nicht. Klar, die Truppe bietet richtigen Metal und gibt auch ordentlich Vollgas, aber unterm Strich haut einen das Werk nicht um. Hier fehlen einfach Songs, die sofort hängen bleiben und die man gleich wieder hören will. Stattdessen sind die Titel meist etwas schwerfällig geraten, was okay wäre, wenn sich die Schwerfälligkeit in einem eruptiven Refrain entlüde. Das passiert leider zu selten. So bleibt ein Album, das seine Momente hat, sich aber vom Songmaterial leider nur im oberen Durchschnitt bewegt. Ich kann daher keinen Anspieltipp geben.

Punkte: 5,5/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist:

01. The Second Advent Of Jesus Christ
02. This Is The One
03. Battlefield Of Souls
04. Prayer Warriors
05. In Dark Times (Shelter Me)
06. Alpha And Omega
07. Rest In Me
08. The King Will Return
09. Our Blessed Hope
10. Vila I Mig

Lineup:

Christian Liljegren - Vocals
Mats-Åke Andersson - Guitars
Stephen Carlson - Guitars
Jani Stefanovic - Guitars, Keyboards
Per Schelander - Bass, Vocals
Alfred Fridhagen - Drums

https://www.facebook.com/flamesoffireofficial

Autor: Udo

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... e-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Helfró (IS)
Genre: Black / Death Metal
Label: Season of Mist Underground Activists
Album Titel: Tálgröf
Spielzeit: 35:51
VÖ: 01.12.2023

Seit ihrem 2018er Debüt habe ich die isländischen Jungs auf dem Schirm, die, ausgestattet mit einem Labelvertrag bei Season of Mist, ihr Self-titled-Erstlingswerk 2020 re-releasen durften (inkl. einem Track mehr). Nun steht nach fünf langen Jahren und dem internen Wechsel zum extremen Sub-Label Season of Mist Underground Activists endlich der Nachfolger in den Startlöchern, was ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte.

Mochte ich an dem ersten Album den herrlich frischen, extremen Sound der Insulaner, die zu der Zeit reinen Black Metal spielten, hat sich dieses doch stark in der Zwischenzeit verändert. Der knallige Sound mit dem durchgehend auf Gewaltmarsch getrimmten Schlagzeug ist erhalten geblieben, doch durch die Hinzunahme von Death Metal hat sich der Sound auf dem Zweitlingswerk in eine neue Richtung verdüstert.

Diese morbide Stimmung fangen die Jungs sehr gut ein und bieten einen relativ ausgewogenen Mix aus Black und Death. Relativ deshalb, weil der "neue" Death Metal immer wieder etwas mehr Gewicht bekommt und der Black Metal-Anteil nur die zweite Geige spielt. Besonders deutlich wird das an dem Song "Fláráð Fræði", der mit seinem vergleichsweise gemächlichen Tempo und seinen tiefen Growls schon ein wenig in den Brutal Death Metal hineinschielt. Auch wenn nach diesem Anfangsteil dann über die Gitarren doch wieder der kalte Black Metal einsetzt.

Und überhaupt wird dem Hörer, was den Gesang anbelangt, auch zweierlei zugeworfen. Und auch in diesem Bereich der Arrangements besticht der Death Metal-Anteil durch die Hinzunahme von Growls, während der Black Metal-Keifgesang eher "zwischendurch" eingesetzt wird.

Das Problem offenbarte sich mir nach mehreren Durchläufen, als ich die Essenz von "Tálgröf" bereits in mich aufgesogen hatte und mich mehr und mehr auf die kleinen, feinen Einzelheiten konzentrieren konnte. Denn hinter dem andauernden Geballer wurde mir erst mit der Zeit klar, was mich eigentlich störte. Es sind die Drums, bzw. die Komposition der Songs. Nur ganz selten wird, wie im reinen Black Metal üblich, eine homogene Songstruktur aufrechterhalten. Stattdessen gibt es aneinander gereihte Versatzstücke, die wie ein Puzzle wirken, bei dem die Teile nicht passen wollen. Diese aufgebrochenen Songstrukturen lassen aber leider kein langatmiges Hörerlebnis aufkommen, weil alle paar Sekunden entweder das Maschinengewehr ausgepackt wird, oder nur Fill-Ins und Ghost Notes gespielt werden. Den meisten Liedern mangelt es komplett an einem Spannungsaufbau, der dann zum Ende hin gipfeln, ausbrechen und aufgelöst werden darf. Beispielhaft sei "Traðkandi Blómin Í Eigin Hjartagarði" genannt, wäre aber überflüssig gewesen, da es ohnehin fast die ganze Platte betrifft.

Die Geschwindigkeit ist extrem hoch. Zeit zum Durchatmen gibt es so gut wie keine, lediglich das Stück "Guðlegt Réttlæti" fährt größtenteils einen etwas langsameren Groove als der Rest, aber auch hier werden zum Ende hin alle Felle verdroschen.

Fazit:
Es ist irgendwie schade. Wenn man das Zweitlingswerk in den Fingern hat, sind Vergleiche zur ersten Scheibe unvermeidbar. Und mir hat das Self-titled Debüt einfach besser gefallen. Auf "Tálgröf" gibt es über 30 Minuten nur auf die Fresse. Doch durch die Hinzunahme von Death Metal wurde der schöne isländische Black Metal derart verändert, dass außer heftigstem Geballer und eindimensionalen Growls kaum etwas anderes zu hören ist. Schuster, bleib bei deinen Leisten, möchte ich den Jungs zurufen. Besser wäre es gewesen, und das sage ich als Fan von Helfró.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: Þögnin Ytra, Kyrrðin Innra

Tracklist:

01. Jarteikn
02. Fláráð Fræði
03. Fangelsaður Í Tilvist Að Eilífu
04. Þögnin Ytra, Kyrrðin Innra
05. Guðlegt Réttlæti
06. Sindur
07. Ildi Óhreins Anda
08. Traðkandi Blómin Í Eigin Hjartagarði
09. Minning Um Morðingja

Lineup:

Ragnar Sverrisson - Vocals, Drums
Simon Thorolfsson - Guitars, Bass, Vocals

https://www.facebook.com/HelfroIce
https://helfroofficial.bandcamp.com

Autor: Godshand

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... f-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Beyondition (D)
Genre: Death Metal
Label: Chaos Records
Album Titel: Abysmal Night
Spielzeit: 41:29
Vö: 01.12.2023

Gegründet 2015, schafften es die Duisburger Beyondition gerade mal bis zum 2017er-Demo, ehe man sich auch schon wieder auflöste. Gründungsmitglied Matin wollte das aber nicht einfach hinnehmen und beschloss, die bis dato geschriebenen Stücke aufzunehmen. Mit zwei neuen Mitstreitern an Bord wurden also 9 Stücke eingetütet und diese finden am 1. Dezember unter dem Titel "Abysmal Night" ihren Weg zu den Fans, in Form von CD und Kassette.

Was schon mal beim ersten Durchgang klar war; Beyondition fangen definitiv den Old-School Charakter ein, ohne altbacken daherzukommen oder moderne Einflüsse zu vernachlässigen. Kernige, fiese DeathRiffs treffen auf feine Melodien, welche immer vernehmbar sind, aber nie den Ton angeben. Der Bass bekommt viel Raum, ohne zu präsent zu werden und die Keys werden sparsam und songdienlich eingesetzt. Wenn sie dann doch mal einen eigenen Part bekommen, dann als Einsprengsel für eine schaurige Atmosphäre ("The Red In The Sky"). Nur selten empfindet man sie als störend, auch wenn es wie in "Chaos Descends" am Ende irgendwie passend erscheint. Auch haben die Jungs immer einen ordentlichen Groove zu bieten und wissen geschickt mit dem Tempo zu arbeiten. Wie schön man Melodie, Groove und Riffs zu feinem Death Metal verschmelzen kann und auch noch Keys einfügt, ohne kitschig zu werden, zeigt man im Albumabschluss "Byondition".

Die Vocals kommen hauptsächlich als Death Growls und Grunts daher und sind relativ gut verständlich, gelegentlich gibt es aber auch Klargesang, der einen schönen Kontrast zu den Growls bildet, allerdings manchmal auch der Musik ihrer Wucht beraubt. Am Ende ist das aber Geschmacksache.

Hin und wieder schleicht sich das Gefühl ein, das alles schon mal gehört zu haben, was allerdings ob der vielen Veröffentlichungen, die man heutzutage um die Ohren gehauen bekommt, nicht verwundert. Dennoch haben Beyondition hinreichend Momente auf dem Album, die doch mehr oder weniger anders sind und auch im Gedächtnis hängen bleiben. Die Produktion ist gut gelungen und lässt die Musik vorwiegend in den groovigen Parts mit ordentlich Dampf durch die Anlage rauschen.

Fazit:
Das Debüt der Duisburger ist definitiv gelungen und liefert guten Death Metal ab, welcher einen großen Old-School Charme versprüht. Dieser geht zwar stellenweise etwas durch moderne Synths verloren, aber im Großen und Ganzen macht die Truppe einen wirklich guten Job. Auch wenn immer ein gewisser Grad an Melodie vorhanden ist, so bleibt am Ende des Tages doch festzuhalten, dass "Abysmal Night" ein dunkler, mächtiger Todesbatzen ist, der Kraft und Atmosphäre ziemlich gut miteinander verbindet. Die Entscheidung von Matin, die damaligen Stücke aufzunehmen, kann man getrost als eine wirklich Gute bezeichnen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Uluthar, Abysmal Night, Beyondition

Tracklist:

01. Uluthar
02. The Red In The Sky
03. Blood On The Altar
04. Chaos Descends
05. Executioner
06. Skull Harvest
07. Abysmal Night
08. Urban Grief
09. Beyondition

Lineup:

Matin Vasari - Vocals, Bass, Keys
Armin Rave - Guitars
Patrick Schroeder - Drums

Guest Musician:

Akatash - add. Vocals on Skull Harvest, Backing Vocals on Uluthar

https://www.facebook.com/beyondition
https://beyondition.bandcamp.com

Autor: Thomas

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... t-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Nimrod (RCH)
Genre: Power / Thrash Metal
Label: Metalapolis
Album Titel: Legacy Of The Death
Spielzeit: 57:25
VÖ: 01.12.2023

Südamerika und gerade Chile sind in der Metal-Szene weitaus mehr vertreten, als viele denken und es gibt immer wieder Perlen zu entdecken. Nimrod, auch als Nimrod B.C. bekannt, gehören dabei wohl zu den unterschätzten Bands dieser mittelamerikanischen Szene. Denn bereits 1985 vom Gitarristen Chris Ira gegründet, sollte ihnen der "Durchbruch" aber irgendwie verwehrt bleiben und man schaffte es nur, eine Demo (1988) zu veröffentlichen. Der Plattendeal, der 1990 folgte, führte nämlich auch nicht zur Veröffentlichung eines Albums. Nach einer längeren Pause wurde die Band dann Anfang der 2000er wiederbelebt und nach einer Demo (2007) wurde dann 2008 das Albumdebüt "Return To Babylon" unters Volk gebracht. Weitere neun Jahre später folgte der zweite Streich "God Of War And Chaos" und zum Start des Adventsmonats servieren uns Chris und seine Mannen ihren Power/Thrash Happen "Legacy of The Death", via Metalapolis Records. Das zweite Album mit deutschem Label im Rücken sollte Nimrod nun vielleicht auch endlich die Aufmerksamkeit bringen, die sie verdienen.

Die Musik von Nimrod versprüht in jeder Minute den Spirit der 80er und wenn der Sound nicht diesen modernen Anstrich hätte, würde man glauben, man habe eine gut 40 Jahre alte Scheibe im Player. Der moderne Sound rührt vornehmlich aus der ziemlich sauberen Produktion und der Bass-Note, welche damals ja bekanntlicherweise deutlich weniger zum Tragen kam. Neben den thrashig schreddernden Gitarren und den Power Metal Riffs haben Nimrod aber auch einen schönen Groove zu bieten. Außerdem ist der Melodieanteil relativ groß, was die Nummern auch entsprechend eingängig macht. Mit feinen Soli wird dann immer wieder ein zusätzlicher Akzent gesetzt. "Die Alone" ist dabei nur ein Beispiel.

Meist geht man im oberen Mid-Tempo zu Werke, nimmt aber auch mal das Tempo raus und groovt dafür kräftiger. Zudem begibt man sich auch mal in den unteren Highspeed-Bereich. Das alles macht man auch innerhalb eines Songs. Dies sorgt für Abwechslung, welche durch diverse Gastmusiker zusätzlich angereichert wird. Ein Stück wie "Prayers" ist dann schon fast wie eine Ballade zu werten und hebt sich vom Rest des Albums ab, wenn man mal von den beiden Covern am Ende der Scheibe absieht.

Der Gesang von Gary erinnert immer wieder an Accept, weil er eine ähnliche Klangfarbe hat, was hier sehr gut passt. Immer eine schmutzige Note inne, rotzt er dir die Lyrics nur so entgegen. Die Gastsänger veredeln dabei ihre Parts aber genauso gut. Auch wenn mal Growls eingestreut werden, passt das sehr gut.

Ich weiß nicht, ob es an den vielen Gastmusikern liegt, aber man hört hier immer wieder Bands raus, die wir in den Achtzigern schon gefeiert haben. So kommen dir neben Accept auch Exodus, Slayer, Testament oder in Anflügen King Diamond in den Sinn. Was aber hier eher als Huldigung zu werten ist, da es sich weit weg von Kopien bewegt.

Fazit:
Mit "Legacy Of The Death" servieren uns Nimrod ein starkes Album, welches nicht nur Power und Thrash zu einer Einheit verschmelzen lässt, sondern auch den 80er-Spirit ins Jetzt und Hier befördert. Technisch versiert, mit geschicktem Songwriting, kraftvollem Sound und immer einem gewissen Grad an Melodie im Gepäck, kommt alles mächtig durch die Anlage galoppiert und macht mit jeder Note Lust auf mehr. Ob die Chilenen damit zu den im Vorwort erwähnten "Perlen" der mittelamerikanischen und speziell der chilenischen Szene werden, wird sich zeigen. Mit diesem Werk machen sich auf jeden Fall einen großen Schritt in diese Richtung.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Strike To Kill, Calling All Sinners, Conspiracy

Tracklist:

01. Mortality Of The Seas
02. Kingdom Of Corruption
03. Die Alone
04. Strike To Kill
05. Calling All Sinners
06. Prayers
07. March Of The Damned
08. Legacy Of The Dead
09. Conspiracy
10. The Message
11. Sky Ritual
12. Merciless Death (Dark Angel Cover)
13. Neon Knights (Black Sabbath Cover)

Lineup:

Gary Wayne - Vocals
Chris Ira - Guitars
Fernando 'F' González - Bass
Mauricio Monardes - Drums

Guest Musician:

Leonardo Caballero - Vocals on Track 10
Don Doty - Vocals on Track 12
Ronnie Romero - Vocals on Track 13
Felipe Montaldo Fitch - Guitarsolo on Track 4,5,13
Rodrigo Urzua - Bass on Track 10
Marcelo Naves - Drums on Track 3,6,9,10,11
Pipo Barraza - Drums on Track 12

https://www.facebook.com/nimrodmetalband
https://www.nimrodmetal.com

Autor: Thomas

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... h-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Varathron (GR)
Genre: Black Metal
Label: Agonia Records
Album Titel: The Crimson Temple
Spielzeit: 46:55
VÖ: 01.12.2023

Etwas mehr als 30 Jahre nach ihrem Debüt und weiteren fünf Alben legen uns die Griechen Varathron, eines der Urgesteine der heimischen Black Metal Szene, ihr siebtes Langeisen in die Hände. Band und Label scheinen ziemlich ähnliche Vorstellungen zu haben und so ist das neue Werk "The Crimson Temple" das bereits dritte Album in 10 Jahren, welches via Agonia Records erscheint.

Eigentlich könnte oben als Genre auch Melodic Black Metal stehen, denn egal, was uns die Hellenen darbieten, über allem schwebt fast immer ein großer Melodiebogen. Allerdings kommt dieser, so präsent er auch ist, nie kitschig daher, sondern sorgt eher für einen epischen Touch. Der leichte Hall, der ebenso fast immer zu vernehmen ist, verleiht der Atmosphäre dabei immer einen Hauch Mystik.

Das Album startet allerdings eher wie ein episches Pagan / Folk Metal Album. Das Intro "Ascension" könnte auch als Filmmelodie eines Wikingerepos herhalten. Wer Varathron kennt, weiß, dass die Truppe immer für solche Momente gut ist. Doch sei es drum, das Intro macht jedenfalls direkt Lust auf das, was noch kommt.

"Hegenomy Of Chaos" macht dann auch sofort klar, dass Varathron trotz allem, was auch immer von ihnen eingebaut wird, Black Metal sind und bleiben. Einige werden jetzt sicher aufschreien - das ist doch kein Black Metal - und da haben sie auch teilweise recht. Jedenfalls wenn es um den Ur-Black Metal geht, aber wollen wir doch mal ehrlich sein, das ist er doch bei fast niemandem mehr. Varathron haben es schon immer verstanden, ihren Black Metal mit vielen anderen Elementen anzureichern und zu verfeinern. Auf dem neuen Werk geht man diesen Weg konsequent weiter und ist dabei noch eine Spur melodischer geworden. Allerdings ist das Album auch intensiver ausgefallen, als das 2018er "Patriarchs Of Evil". Das Tempo der Songs ist eine ziemlich variable Angelegenheit. Man verweilt weniger als früher in derselben Geschwindigkeit und so variiert man nicht nur innerhalb des Albums, sondern auch in den Songs selbst mit Tempo und Intensität.

Die verschieden Genre-Elemente, die sich hier die Klinke in die Hand geben, werden dabei geschickt integriert, ohne den Black Metal seiner "Darkness" zu berauben. Bei "Cimmerian Priesthood" zum Beispiel hast du sofort Maiden im Kopf und beim epischen Albumabschluss "Constellations Of The Archons" gibt es gar einen Part, da denkst du an eine härtere Version von Purples "Child In Time". Bei einer Nummer wie "Sinners Of The Crimson Temple" ist die Melodie sogar so dominant, dass das schon beinahe in die Melodic Metal Richtung geht. Allerdings wird auch hier der "Darkness Faktor" nicht außer Acht gelassen. "Immortalist Regnum Diaboli" bewegt sich im unteren Highspeed-Bereich und ist in seiner Gesamtheit der für mich härteste Song der Scheibe.

"To The God Of Yore" zieht den Hörer dann in ein schweres, schleppendes Szenario und umhüllt ihn mit einem mystischen Touch. Im Gegensatz dazu kommt im folgenden "Shrouds Of The Miasmic Winds" eine flirrende Gitarre zum Zuge und der Songs rast durch die Boxen wie ein Güterzug durch einen Bahnhof. Zwischendurch nimmt man mal etwas an Fahrt raus, lässt dich aber nie dran glauben, man würde stehen bleiben.

Die große Stärke des Albums ist das detailverliebte Songwriting, wodurch eine große Abwechslung entsteht, welche zwar nicht immer auf dem "ersten Ohr" vernehmbar, aber unüberhörbar ist, wenn man sich das Album nicht nur nebenbei anhört. Die Gitarren bestechen dabei mit schreddernden Black Metal Riffs genauso wie mit feinem Solospiel und großen Melodien. Auch mit feinen "Busuki Sound" (vermutlich vom Keyboard erzeugt) weiß man Akzente zu setzen. Die Drums sind ebenfalls tragende Säulen im Klanggefüge und der Bass ist so präsent, wie er sein muss, nicht mehr und nicht weniger. Die Vocals, welche rau und am Rande zu Growls agieren, werden immer wieder mit Chorus ergänzt und in bestimmten Momenten auch etwas mit Hall versehen. Eine ausgewogene, nicht zu sauber klingende Produktion rundet den starken Gesamteindruck ab.

Fazit:
Varathron machen auf "The Crimson Temple" vieles richtig und legen im Vergleich zum letzten Werk noch mal eine ordentliche Schippe drauf. Die Scheibe weist eine große Sounddichte auf, welche auch immer kleine progressive Züge in sich trägt. Ein Album, welches sehr intensiv daherkommt und trotz der Vermischung mit den verschiedensten Genres am Ende doch ein Black Metal Album ist, welches auch mit Epic und viel Melodie immer die nötige "Darkness" inne hat.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Ascension
02. Hegemony Of Chaos
03. Crypts In The Mist
04. Cimmerian Priesthood
05. Sinners Of The Crimson Temple
06. Immortalis Regnum Diaboli
07. To The Gods Of Yore
08. Shrouds Of The Miasmic Winds
09. Swamp King
10. Constellation Of The Archons

Lineup:

Stefan Necroabyssious - Vocals
Achilleas C - Guitars, Keys
Sotiris - Guitars
Stratos - Bass
Haris - Drums

https://www.facebook.com/varathron
https://www.varathron.com

Autor: Thomas

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... e-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Heimdalls Wacht (D)
Genre: Pagan Black Metal
Label: Trollzorn Records
Album Titel: Mystagogie - Lieder voll Ewigkeit
Spielzeit: 55:23
VÖ: 01.12.2023

Fast 20 Jahre hat das künstlerische Produkt Heimdalls Wacht nun schon auf dem Buckel. Wenn man zusätzlich bedenkt, dass das letzte Album sieben Jahre her ist, klingt das nach einer verdammt langen Zeit. Mit dem achten Album ihrer Bandgeschichte bescheren uns die Ahlener kurz vor Ende 2023 noch eine schöne Option für ein metallisches Weihnachtsgeschenk.

Der Albumtitel "Mystagogie - Lieder voll Ewigkeit" bezieht sich aber definitiv nicht auf die Länge der Songs oder des Albums. Vergleicht man die letzten paar Werke, fällt auf, dass es immer wieder einen Titel gegeben hat, der locker die 10-Minuten-Marke knackte, und auch die Gesamtspielzeit lag oft bei über einer Stunde. Davon ist man mit über 55 Minuten nicht weit weg, aber auffällig sind eben auch die für Heimdalls Wacht unüblich "kurzen" Lieder.

Heißt das jetzt, dass wir flotte, konzentrierte und knallige Songs serviert bekommen? Nun, nicht unbedingt. "Das trunkene Lied von Ewigkeit" beispielsweise hat einen schönen, langsamen Aufbau und bleibt stets in einem ruhigen Tempo, welches seine unterschiedliche Intensität vorrangig aus dem Gesang zieht. Trotzdem ist es ein kraftvolles Stück, welches sich gegenüber schnelleren Stücken wie dem folgenden "Shadowlord" behaupten kann.

Die 10 "Lieder voller Ewigkeit" beinhalten vor allem Schmerz. Den Weltschmerz, den man spürt, wenn man einfach nur mal eine Weile in die globalen Krisenherde schaut. Es ist dann meist nicht nur Heimdalls Wacht zum Schreien zumute, wobei diese mit ihren vielen Vokalisten (Trademark!) dies eindrucksvoll ausdrücken können. Doch auch neben der säkularen Weltansicht wird das Mystische nicht vergessen. Der "Runenzauber" beherrscht gleichermaßen das gesamte Album.

Qualitativ haben wir mit dem neuen Werk eine deutliche Steigerung bekommen. Vergleicht man den Klang z.B. mit dem 2015er "Ut de graute olle Tied - Deel Twee (Land der Nebel)", liegen eklatante Verbesserungen vor. Schön zu hören ist, wie satt der Klang geworden ist. Der Bass ist da! Und ich finde das auch keinen Verrat am metallischen Untergrund. Auch das Schlagzeug muss nicht nach Omas Alutöpfen klingen, nur um wirklich trve zu sein, deswegen begrüße ich diesen Schritt und diese Entscheidung. Dass die Band trotzdem zu ihren Idealen steht und untrennbar mit dem Underground verwurzelt ist, sollte jedem klar sein.

Fazit:
Heimdalls Wacht haben ein aufrüttelndes Werk geschaffen. Mit kraftvollen Mid-Tempo-Nummern und schnelleren Ausbrüchen halten sie uns einen zeitlosen Spiegel vor. Jeder wird etwas anderes darin entdecken, aber der Schmerz ist real. Auch die spür- und hörbare Steigerung der Produktionsqualität macht sich positiv bemerkbar. Das ist ein wirklich schönes Geschenk an die Metalgemeinde.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: On the Path of the Ancient, Hexeninsel des Teufels Buhlin, Jeder Abschied atmet den Tod (Ursprung Teil III)

Tracklist:

01. Rabenstadium
02. On The Path Of The Ancient
03. Klarheit Der Nacht
04. Das Trunkene Lied Von Ewigkeit
05. Shadowlord
06. Europa Brennt
07. Verlorene Spuren
08. Hexeninsel Des Teufels Buhlin
09. Jeder Abschied Atmet Den Tod (Ursprung Teil III)
10. Ich Durchschritt Das Runentor

Lineup:

Sarolf - Vocals
Wiborg - Vocals
Herjann - Guitars, Keys, Vocals
Teja - Guitars
Saruman - Bass, Vocals
Winterheart - Drums

http://www.heimdallswacht.de
https://heimdallswacht.bandcamp.com

Autor: Godshand

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... t-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Nornir (D)
Genre: Black Metal
Label: Northern Silence Productions
Album Titel: Skuld
Spielzeit: 51:41
VÖ: 01.12.2023

Die Freiberger Schwarzmetaller von Nornir melden sich mit einem wahrhaftigen Donnerschlag zurück. Das zweite Studioalbum trägt den Titel "Skuld" (Norne der Zukunft aus der nordischen Mythologie) und schließt damit den Kreis der drei, nach Nornen betitelten Veröffentlichungen (EP "Urd"[Vergangenheit] und Debüt "Verdandi" [Gegenwart]).

Eingeleitet wird der neue Silberling mit dem Titel "Vigir", welcher mit mystischen Windböen, Rabenkrächzen und rituellem weiblichen Klargesang aufwartet. Dann geht es auch gleich bissig und wütend zur Sache. Kalte, frostige Gitarrenriffs schießen wie Eiszapfen in die Gehörgänge und werden dabei von einer wahren Schlagzeugattacke begleitet. Dazu ein langgezogener, hasserfüllter keifiger Schrei von Frontfrau Lethian. Genau so tritt der Anfang, wie der gesamte Rest der Platte, in den Allerwertesten.

Dies beweisen Nornir im Midtempobereich, wie überwiegend bei "Hel's Postulate", sehr eindrucksvoll. Ein echter "Mit-Stampfer". Besonders hervorzuheben sind die Melodiebögen der Gitarrenarbeit, welche perfekt von Bass und Schlagzeug umrahmt werden. Herrliche Soli und Riff-Einsprengsel mit Tempowechseln verzücken den Lauschenden. Ebenso begeistert mich der grandiose, räudige Keifgesang immer wieder aufs Neue.

Selbst in den ruhigeren Momenten und Passagen auf der Langrille, wie beispielsweise bei den schamanisch-rituellen Zwischenspielen "Galdr" und "Valr", herrscht stets ein episch-atmosphärisches Gefühl vor. Des Weiteren befindet sich mit "Helvegen" ein überaus gelungenes und stimmungsvolles Wardruna Cover auf der neuen Scheiblette. Die Mischung aus dem akustisch gehaltenem Anfang mit der Steigerung durch den schwarzmetallischen Anstrich ist hammergeil geworden.

Produktionstechnisch hat man durchgehend die einzelnen Instrumentierungen absolut perfekt ins Verhältnis gesetzt. Der Gesang steht leicht über dem Rest, verschluckt aber keine Feinheiten der anderen Mucker.

Fazit:
Nornir toppen für mich ihr 2019er Debüt nochmal um eine ganze Schippe an Energie und Spielfreude. Spätestens jetzt haben sie eindeutig bewiesen, dass sie im Schwarzmetall ganz vorne mitspielen und sich nicht zu verstecken brauchen! Nornir setzen somit ihre musikalische Schaffensphase fort und behalten dabei ihre Markenzeichen ganz klar bei. Für mich definitiv ein teutonisches Black Metal Highlight in diesem Jahr!

Punkte: 9,5/10

Anspieltipp: Krigsrop, Dedicated To The Night, Pest

Tracklist:

01. Vígr
02. Krigsrop
03. Hel's Postulate
04. Dedicated To The Night
05. Helvegen (Wardruna Cover)
06. Galdr
07. Høst, Du Ville Kraft
08. Pest
09. Ere The World Falls
10. Valr

Lineup:

Lethian - Vocals, Guitars, Percussions
Angrist - Guitars, Vocals
Matunos - Bass
Farliath - Drums


https://www.facebook.com/NornirMetal
https://nornirmetal.bandcamp.com

Autor: Blacky

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... d-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Sons Of Eternity (D)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: End Of Silence
Spielzeit: 48:40
VÖ: 08.12.2023

Alle Mitglieder der Sons Of Eternity sind schon lange in der deutschen Metalszene aktiv und taten sich zusammen, um sozusagen eine Super-Group zu gründen. Die bringt Anfang Dezember das Debüt auf den Markt, "End Of Silence" betitelt. Der Titel des Albums erweckt den Eindruck, als könne die Band zum Geschehen in der Welt nicht mehr schweigen, nicht länger tatenlos zusehen. Musik zu machen, ist da eine gute Idee. Das Werk erscheint digital, in limitierter Edition auf Schallplatte und auf CD. Letztere ist mit 2 Bonus-Tracks gegenüber der Vinyl-Version ca. 5 Minuten länger und stand auch für dieses Review zur Verfügung.

Wer beim Opener "In Silence" ruhige Töne erwartet, irrt. Mit klaren, hellen Gitarren geht es gleich gut los. Hier werden die das weitere Album prägenden Elemente verbunden: klassischer Heavy Metal mit gelegentlichem, ganz leichten Thrash-Einschlag, dazu aber sehr viel Melodie. Dafür sind die Gitarren wohl durch einen Flanger gelegentlich bearbeitet. Der Effekt wird aber sparsam eingesetzt und überlagert den eigentlichen Song nicht.

Sämtliche folgenden Titel gehen - wenn auch nicht gleichermaßen - gut ins Ohr. Dafür stehen die wummernden Gitarren Pate, die für ordentlich Druck auf dem Kessel sorgen und genügend Auslauf für Soli erhalten, die entgegen der Ankündigung der Plattenfirma zum Glück mit nicht all zu tief gestimmten Instrumenten gespielt sind. Die tiefer gestimmten Gitarren, sonst gar nicht mein Ding, werden aber gut eingesetzt, etwa bei "Travellers In Time".

Gelegentliche Breaks und Taktwechsel meistert die Band problemlos. Die Stücke werden dadurch nicht zerstückelt. Über allem thront die Stimme von Sänger Matthias Schenk, die locker von tief bis ganz hoch sämtliche Stimmlagen beherrscht. Der kraftvolle Gesang bewegt sich meist im "normalen" Bereich, was aber zu den Titeln gut passt. Auf dem primär akustisch gehaltenen "Ruins" zeigt Matthias Schenk, dass er auch die ruhigen Töne beherrscht. Dieser Track ist clever auf dem Album positioniert, gibt er doch nach den ganzen Attacken vorher Luft zum Durchatmen.

Die Songtitel sind häufig vielsagend. "Media Zombies" oder "Stand Your Ground" sprechen für sich. Bei letzterem hat die Band einen an ein Maschinengewehr erinnernden Effekt eingesetzt. Ich hoffe, dass den Veröffentlichungen im physischen Format die Texte beigelegt sind.
Die Produktion gefällt. Musik und Gesang sind gleich gut zu hören.

Der eine große Kritikpunkt ist, dass die Titel durch häufiges Wiederholen des Refrains ziemlich gestreckt sind. Häufig wird dies durch ein Break eingeleitet, mit dem das Tempo rausgenommen, aber im Wesentlichen danach nur noch der Refrain wiederholt wird. Dies lässt das Album länger erscheinen, als es ist und mindert den guten Eindruck leider.

Fazit:
Das Debüt der Sons Of Eternity ist aber trotz der Kritik gut gelungen. Die Songs gehen alle gut ab und bleiben meist auch im Gehör hängen. Ich habe immer wieder das ganze Album gerne gehört, was ein klares Qualitätsmerkmal ist. Etwas gestrafft, wären die Titel jedoch genauso gut gewesen. Das Wiederholen des Refrains fügt ihnen nichts Neues hinzu. Die Mischung der Songs ist aber gut gelungen. Es wechseln sich schnelle Nummern mit eher im Stakkato-Rhythmus gespielten ab, wobei die schnelleren Stücke besser zünden. Eines gemeinsam haben sie aber alle, nämlich ordentlich Power. Das macht Lust auf weitere Veröffentlichungen.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: keiner

Tracklist:

01. In Silence
02. Dark Orbit
03. Stand Your Ground
04. Media Zombies
05. Before The Day Will End
06. Travellers In Time
07. Eye Of The Storm
08. The End
09. Ruins
10. Horizon
11. Dawn Of A … (Bonus Track)
12. Revolution (Bonus Track)

Lineup:

Matthias "Schenky" Schenk - Vocals
Matthias "Church" Kirchgessner - Guitars
Jonas Roßner - Guitars
Frederik Müller - Schartl - Bass
Thomas Abts - Drums

https://www.facebook.com/SonsOfEternityBand
https://www.sonsofeternity.de

Autor: Udo

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... e-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Starchild (D)
Genre: Power Metal
Label: Metalapolis Records
Album Titel: Magic Well
Spielzeit: 47:20
VÖ: 08.12.2023

Starchild gründeten sich erst 2014, bringen aber im Dezember bereits ihr viertes Album auf den Markt. Man sieht sich immer zweimal; war mein erster Gedanke, als ich mich damit beschäftigt habe; war doch der Vorgänger aus dem Jahr 2022 auch Gegenstand einer Review von mir. Auch wenn Michael Ehré nicht mehr zur Stammbesetzung gehört, so hat er noch mal als Gastmusiker die Stöcke in die Hand genommen. Mittlerweile hat man aber mit Andreas Schütte wieder einen festen Drummer an Bord.

Zwölf Titel bringt "Magic Well" mit, elf davon eher Vollgas-Stücke, aber auch eine Ballade. Sämtliche Songs haben eine recht kurze Spielzeit. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen, denn bereits der Opener "War Isn't Over Yet" macht keine Gefangenen und beinhaltet alle Starchild Elemente. Galoppierende Drums erzeugen richtig Dampf, das sehr präsente Keyboard sorgt für viel Melodie und verstärkt so den ebenfalls sehr melodiösen, kraftvollen Gesang von Bandgründer Sandro Giampietro, welcher im Refrain immer mal durch weitere Stimmen verstärkt wird. Sehr clever verarbeiten Starchild Breaks in den Songs und statt nur die Instrumente zurückzufahren und das Tempo herauszunehmen, bekommt auch das Keyboard Gelegenheit für kurze Solo-Einlagen. Ein Beispiel hierfür ist "Castles In The Sky".

Die Band hat viel Kreativität beim Aufbau der Titel bewiesen, auch wenn es manchmal etwas dauert, bis ein Song richtig losgeht. So startet "Westernworld" mit einem Keyboard-Intro und stellt mit seinem spartanischen Rhythmus und reduzierten Strophen-Passagen eine interessante Abwechslung zu den vorherigen Stücken dar. Im Refrain kommen dann die Keyboards hinzu und machen das Lied richtig episch, auch wenn es sich am Ende etwas im Instrumentalteil verliert. Trotzdem ist dieser Track für mich das Highlight des Albums. Effekte kommen nur ab und zum Einsatz. "At The End Of The Rainbow" etwa beginnt mit einem "heulendem" Intro oder "The Dragon Rises Up Again" mit Schritten und einem unheimlichen Knurren. Diese Effekte überlagern allerdings nicht den einzelnen Song.

Die Produktion betont zwar den Gesang, die restliche Band verschwindet dahinter jedoch nicht. Nur das Schlagzeug hätte ich mir einen Tacken deutlicher gewünscht, da es teilweise leicht dumpf klingt. Unter dem Strich geht aber bei der Produktion alles in Ordnung.

Die eingangs dargestellte recht kurze Spieldauer der einzelnen Songs führt dann zu einem der Kritikpunkte bei "Magic Well". Gegen Ende der Songs wird recht häufig der Refrain wiederholt, was die Stücke selbst bei nur kurzer Spieldauer von etwas über drei Minuten gestreckt wirken lässt. Sämtliche Titel tragen viel Melodie in sich, was sie eingängig macht. Bei mir bleibt die erste Hälfte des Albums allerdings mehr im Gehör als die zweite, wobei das keinesfalls bedeutet, dass diese schlechter ist. Sehr schön ist nämlich, dass die Titel, wenn auch nicht alle auf gleichem Niveau, immer unterschiedlich klingen, was für Abwechslung auf der Scheibe sorgt.

Fazit:
"Magic Well" überzeugt auf weiten Strecken. Eine große Stärke des Werks ist der hohe Melodiegehalt der Songs. Mit dem Bandgründer verfügen Starchild über einen Sänger mit einer kraftvollen, melodiösen Stimme, welche die Songs dominiert. Die immer für Überraschungen sorgenden Keyboards geben den Songs häufig einen gewissen Kick. Ein paar mehr Songs wie "War Isn't Over Yet" oder "Westernworld" wären aber schön gewesen. Starchild bleiben ihrem Ansatz treu und kombinieren schöne Melodien mit druckvoller Musik. Es wird sich gleich zu Hause fühlen, wer Bands wie Stratovarius mag.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: War Isn't Over Yet, Westernworld, Cyberpunk

Tracklist:

01. War Isn't Over Yet
02. Castles In The Sky
03. Westernworld
04. Magic Well
05. Violent Violin
06. At The End Of The Rainbow
07. Letters Of Life
08. The Dragon Rises Up Again
09. I've Lost A Friend
10. The Golden Train
11. Cyberpunk
12. Later You'll Know

Lineup:

Sandro Giampietro - Vocals, Guitars
Tom Nendza - Bass
Andi Pique - Keyboards

Guest Musician:

Michael Ehré - Drums

https://www.facebook.com/starchildmetal

Autor: Udo

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... l-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Inculter (N)
Genre: Thrash Metal
Label: Edge Circle Productions
Album Titel: Morbid Origin
Spielzeit: 48:13
VÖ: 08.12.2023

Mit brachialem Thrash Metal aus dem kühlen Herzen Norwegens stehen gegen Ende '23 noch einmal die Jungs von Inculter auf der Matte, um den Lauschenden ihre neueste Veröffentlichung zu präsentieren. Mit "Morbid Origin" bringt das 2012 gegründete Trio bereits ihr drittes Full-lenght Album in die Plattenläden.

Gleich zu Beginn zeigen die Norweger, wohin die Reise gehen soll. Satte Gitarrenklänge strömen aus den Boxen. Eingängig, keinesfalls aber monoton, laden die sechs Saiten zum Schädelwippen ein. In "Age Of Reprisal" findet sich gleich zu Anfang des Langspielers eines dieser Riffs, die den Hörer sofort mitreißen. Zumindest hat es mich erwischt. Im ständigen Wechsel und in reinster Thrash Metal-Manier können sowohl schruppend-sägende Riffs, als auch die feinen Melodiebögen überzeugen. Gitarrenfans kommen hier also definitiv auf ihre Kosten. Gelegentlich kann man auch akustisch anmutende Gitarrenklänge ausmachen. Hauptsächlich natürlich in den ruhigeren Parts der Scheibe, von denen es dann doch den einen oder anderen gibt. Hin und wieder verspürt man fast einen Hauch Doom in den Tiefen des Albums.

Schießbude und Bass erzeugen ein ordentliches und gehaltvolles Klangfundament. Durch die mit dem Thrash verbundenen, häufigen und charakteristischen Taktwechsel spielt das Schlagwerk natürlich auch eine entscheidende Rolle. Dabei wird aber vermieden, es in den Vordergrund zu schieben. Es ist sehr stimmig integriert.

Gesanglich bekommen wir zwar keine Überraschungen präsentiert, unter gut und solide kann man die Vocals aber ohne ein schlechtes Gewissen alle mal verbuchen. Einzig der Hall, mit welchem der Gesang belegt wurde, hätte etwas geringer ausfallen können. Damit sind Inculter aber natürlich nicht allein. So manche Thrash-Metaller spielen gerne mit harschen, etwas höheren Vocals, weshalb ich das Ganze mal wieder unter „Hör doch gerne mal rein und bilde dir eine Meinung.“ verbuche.

Zugutehalten muss man der Scheibe, dass sich keiner der Songs zu einem Durchhänger mausert. Der Stil ist ganz klar, ziemlich klassisch gehalten und bleibt so über die gesamte Spielzeit erhalten. Das gefällt mir sehr gut, da ich den alten Thrash wirklich mag. Unter reinem Old-School Thrash würde ich das Ganze allerdings nicht einordnen. Das eine oder andere kleine Highlight mehr hätte sich aber dennoch auf den Silberling schleichen können. Was nicht heißen soll, dass die Norweger nichts an Spezialitäten im Angebot haben. In "Extinction" beispielsweise zeigt das Trio auch seinen Facettenreichtum. Die erste Minute ist repräsentativ dafür, in welchen Sphären man sich bewegen möchte. Auch der Titeltrack überzeugt auf ganzer Linie durch seine elegante Melodieführung.

Fazit:
Inculter beweisen mit "Morbid Origin", dass Norwegen mehr zu bieten hat als schneebedeckte Wälder und Black Metal. Wer klassischen und direkten Thrash Metal mag, wird hier sicherlich fündig. Der Spielwitz und Ehrgeiz, mit komplexeren Riffs zu punkten, sind hier auf jeden Fall vorhanden. Die Melodie kommt hier ebenfalls nicht zu kurz, was dann dazu führt, dass sich der eine oder andere Song doch etwas im Ohr festsetzt. In Kombination mit ordentlich Tempo ergibt das ein solides Gesamtkunstwerk.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Intro
02. Death Reigns
03. Age Of Reprisal
04. Chained To The Void
05. Children Of Demise
06. Extinction
07. Morbid Origin
08. Perennial Slaves
09. Lethal Salvation

Lineup:

Remi André Nygård – Vocals, Guitars
Lasse Udjus - Guitars
Daniel Tveit - Drums

https://www.facebook.com/Inculter

Autor: Yannick

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... n-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Mars Red Sky (F)
Genre: Heavy / Psychedelic / Stoner / Doom Rock
Label: Mrs. Red Sound and Vicious Circle Records
Album Titel: Dawn Of The Dusk
Spielzeit: 39:52
VÖ: 08.12.2021

Die in Bordeaux ansässigen Mars Red Sky waren mir bis dato kein Begriff, aber die Genre-Beschreibung machte mich neugierig. Mit dem Konzeptalbum "Dawn Of The Dusk" erscheint Anfang Dezember das neueste, bereits fünfte Album der Franzosen, welche seit Gründung 2007 sehr umtriebig waren und neben den Alben auch diverse EPs veröffentlichten.

Die Musik des Trios lässt sich dabei von keinem Genre in ein Korsett zwängen, sondern bewegt sich auf einem eigenen Pfad zwischen den Genres. Dabei scheut man sich nicht, mit Soundeffekten, Klangbildern und den verschiedensten Instrumenten zu arbeiten und dabei immer einen eigenen Sound zu generieren.

Gleich die ersten Töne des Openers "Break Even" lassen schön raue Stoner-Gitarren mit doomigen Riffs erklingen, die den geneigten Hörer direkt abholen. Die ebenfalls schleppenden und druckvollen Drums und der Bass bescheren der Nummer dabei ordentlich Wucht. Der helle Klargesang bildet dazu einen feinen Kontrast und über allem schwebt eine psychedelische Atmosphäre. Neben alledem verliert man aber auch nie den melodischen Anteil in der Musik aus den Augen. Ein perfekter Einstieg in die Scheibe, was ich als wichtig, gerade bei einem Konzeptalbum, ansehe.

Das zweite Stück "Maps Of Inferno" ist eher monoton gehalten, was aber in Verbindung mit dem rauen Sound und der Atmosphäre ausgezeichnet harmoniert. Die schöne Stimme von Helene Ferguson ist hier dann für den Kontrast zum rauen Sound verantwortlich. Der ruhige und mit Soundeffekten versehen Part in dem Stück setzt dabei einen zusätzlichen Akzent. Beim relativ melodischen "The Final Round" kommt dann die Stimme vom Bassisten Jimmy zum Einsatz, welche dunkler und nicht so klar daherkommt wie die von Julien. Dies gibt, auch wenn ich mich da wiederhole, wieder einen schönen Kontrast zur Musik, welche nach hinten raus erneut sehr träge und atmosphärisch ausklingt. Das Instrumental "A Choir Of Ghosts" macht seinem Namen alle Ehre, quillt sehr zähflüssig durch die Boxen und erzeugt eine gespenstische Atmosphäre. Hier zeigt das Trio, wie gute eine Nummer auch ohne Gesang funktioniert.

Über dem ganzen Album schwebt immer diese bedrückende, dunkle Atmosphäre, was einige Songs und Parts geradezu für entsprechende Filme prädestiniert. Und selbst wenn es in dem entsprechenden Streifen eine hoffnungsvolle Szene geben würde, könnte "Dawn Of The Dusk" einen Part zur Verfügung stellen. Was hier auch auf der Habenseite steht, ist das Klanggefüge des Albums. Erstens hat es eine sehr hohe Sounddichte, ohne dass sich das alles überlagert oder gar matschig wird. Zweitens bekommt jedes der Hauptinstrumente genau den Raum, den es braucht und "last but not least" kommt das Ganze wie aus einem Guss daher und vermag es, den Fan abzuholen. Die absolut stimmige Produktion trägt ihr Übriges zum Gelingen des Albums bei.

Fazit:
Mars Red Sky beweisen mit "Dawn Of The Dusk", dass sie in Frankreich nicht umsonst zu den Großen des Genres gehören, wenn man bei der Musik überhaupt von einem Genre im eigentlichen Sinne sprechen kann. Denn das Trio pfeift auf diese und generiert immer ihren eigenen Sound aus einem riesigen Pool, wie es scheint. Auch wenn die Hauptgenres, Stoner, Doom und Psychedelic, immer eindeutig auszumachen sind und sich auch die Einflüsse der Urväter dieser Ausrichtungen nicht verbergen lassen, so kann man doch von einem Mars Red Sky-eigenen Sound sprechen. Und mit diesem Sound weiß man auf "Dawn Of The Dusk" den Hörer zu fesseln und ihn auf die dunkle Reise in die Dämmerung mitzunehmen. Diese Musik hört man nicht einfach, man lebt sie. Ganz große Kunst!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist:

01. Break Even
02. Maps Of Inferno
03. The Final Round
04. A Choir Of Ghosts
05. Carnival Man
06. Trap Door
07. Slow Attack
08. Heavenly Bodies

Lineup:

Julien Pras - Vocals, Guitars, Harmonicas, Pianos
Jimmy Kinast - Bass, Drones, Sound Effects, Vocals
Mathieu Gazeau - Drums, Percussions, Rhodes

Guest Musician:

Helen Ferguson - Vocals, Backing Vocals and Harpe on Heavenly Bodies

https://www.facebook.com/marsredskyband
https://marsredsky.bandcamp.com

Autor: Thomas

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... k-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Benutzeravatar
gelal
Todesgrinder
Todesgrinder
Beiträge: 1063
Registriert: Mi 01 Jun, 2011 21:53
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: REVIEWS 2023 VON DER METAL ONLY REDAKTION

Beitrag von gelal »

Bild

Band: Crust (RUS)
Genre: Post Black Metal
Label: Avantgarde Music
Albumtitel: Dissolution
Spielzeit: 44:00
VÖ: 15.12.2023

Als ich das Cover von "Dissolution" sah, musste ich sofort zugreifen. Ich dachte mir nur; wenn sich die Scheibe so anhört, wird es gut, denn so sieht für mich guter Black Metal aus. Verantwortlich für dieses visuelle Highlight ist Crust aus Russland, welche mit "Dissolution" bereits ihr fünftes full-length Album in die Plattenläden bringen. Ob die Klänge dem Cover gerecht werden, gilt es nun genauer unter die Lupe zu nehmen.

"The Colour Of Void" eröffnet den Silberling. Dieser ist mehr ein Intro als ein vollständiger Song. Ruhig und kühl ist die Atmosphäre. Ein zugiger Wind pfeift in Begleitung der dröhnenden Gitarren durch die Nacht. Immer ganz nett, solche Sequenzen. Das Album hätte allerdings auch gut ohne Intro funktioniert, da "He Caries The Fog" in seinen Anfängen genau das gleiche Konzept verfolgt. Nach einiger Zeit geht es dann aber doch richtig los. Eindringend, basslastig empfangen die schweren Gitarrenriffs den Hörer. Crust selbst beschreiben ihren Stil auch als Blackend-Doom-Sludge. Das würde ich auch so unterschreiben, da der gesamte Stil doch sehr schwer und düster ist. Auch in puncto Geschwindigkeit kann man bei "Dissolution" eher von gemäßigtem Tempo sprechen.

Im Grunde ist das Gerüst der Songs immer klar erkennbar und ähnlich. Ruhig und dezent beginnen die meisten Songs, entladen sich dann etwas, um in den Parts dazwischen wieder in ruhigeres Fahrwasser abzudriften. Große Experimente bleiben dann leider doch aus.

Neben den schweren, schrubbenden Rhythmusgitarren präsentiert das Dreiergespann dem Hörer auch eine Vielzahl an kürzeren Lead-Gitarrenriffs. Diese wurden wirklich gut in das Gesamtwerk eingeflochten und verkörpern die spielerische Seite der Lieder. Die Schießbude sticht vorwiegend durch den doch sehr regelmäßigen Einsatz der Kessel heraus. Ansonsten wurde das Schlagwerk relativ flach und metallen gehalten. Zumindest beim Hören über meine Kopfhörer, die ich für die Reviews benutze. Über eine große Anlage bei entsprechender Lautstärke verwäscht sich das Ganze etwas und die blecherne Akustik nimmt etwas ab.

Der sehr harsche Gesang passt gut in das Gesamtkonzept. Rotzig keift Artur Filenko durch die tief zerklüftete Klanglandschaft. In "Morrigan" beispielsweise präsentiert das Trio hingegen auch mal etwas klaren Sprechgesang. Dieser passt wirklich gut in das düstere Grab der doomig heulenden Gitarren des Songs. Davon hätte ich mir beispielsweise mehr vorstellen können.

Fazit:
Unterm Strich haben Crust mit "Dissolution" eine solide, sehr bodenständige Scheibe produziert. Große Überraschungen bleiben zwar aus, die basslastigen Gitarrenriffs und die spielerische Seite der Lead-Gitarren machen dennoch Freude beim Zuhören. Von der Abmischung hätte dem Schlagwerk sicherlich noch mehr Volumen gutgetan, um die tiefen, wütenden Gitarren noch besser zu untermalen. Wer auf Doom-lastigen Black Metal steht, sollte hier mal reinhören.

Punkte: 6/10

Anspieltipp: I Serve You And Oblivion, Morrigan

Tracklist:

01. The Colour Of Void
02. He Caries The Fog
03. I Serve You And Oblivion
04. Graves Await
05. God Mades Some Hearts Of Stone
06. Captivi Infernis
07. The Maniac King
08. Morrigan
09. Blazing The Trail In The Land Of Suffering

Lineup:

Artur Filenko - Vocals, Bass
Vlad Tatarsky - Guitars
Roman Romanov - Drums

https://www.facebook.com/crustsludge
https://crustband.bandcamp.com

Autor: Yannick

https://www.metal-only.de/fileadmin/rev ... n-2023.pdf
only the weak die on the cross, the strongest during the fight

I HATE HIP HOP!!!

Ich bin Fördermitglied und stolz drauf!
Antworten